DER BOXRING - MEHR ALS NUR EIN QUADRAT

Beim Thema Boxring denkt in erster Linie niemand an einen Kreis. Doch wieso wird das eigentliche Quadrat dennoch als Ring bezeichnet, wo liegen die Ursprünge und was gehört alles dazu? Von der Geschichte, über den Aufbau, Richtlinien und anderen Sportarten zeigen wir alles rund um das Thema der Boxringe auf.

Inhaltsverzeichnis:
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Die Geschichte des Boxrings

Die Geschichte des Boxrings ist eng mit der Geschichte des Boxsports selbst verknüpft. Im Laufe der Zeit gab es viele Stufen der Entwicklungen und Meilensteine:

Frühe Anfänge: Bereits im antiken Griechenland und in Rom wurden Faustkämpfe als Teil von Sportveranstaltungen ausgetragen. Obwohl zu dieser Zeit noch keine feste Ringstruktur vorhanden war, wird diese Zeit als Ursprung des organisierten Boxsports festgelegt.

Entstehung der Queensberry-Regeln: Die Queensberry-Regeln, benannt nach dem britischen Marquess of Queensberry, wurden 1867 veröffentlicht und legten die Grundlagen für moderne Boxregeln fest. Darin enthalten sind Regeln zu Runden, den Handschuhen und das Verbot von Tiefschlägen. Diese Regeln beinhalteten auch die Gestaltung des Boxrings.

Einführung des Boxrings: Mit der Festlegung von Regeln und Standards wurde auch ein Konzept zur Notwendigkeit eines festen Rings eingeführt. Dadurch sollte die Sicherheit der Kämpfer und das Einhalten der Regeln gewährleistet werden.

Roter Boxhandschuhe nach rechts

WUSSTEST DU SCHON?

Der Begriff “Boxring” führt auf die Anfänge des Sports in Großbritannien zurück. Hier fanden die Kämpfe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Plätzen im Freien statt. Der Kampfbereich wurde zwar quadratisch auf dem Boden abgesteckt, jedoch umkreisten die Zuschauer die Boxer, was an einen Ring erinnerte. Dabei wurde der Name “Boxring” eingeführt, obwohl es sich eigentlich um ein Viereck handelt.

Roter Boxhandschuhe nach links
Roter Boxhandschuhe nach unten

WUSSTEST DU SCHON?

Der Begriff “Boxring” führt auf die Anfänge des Sports in Großbritannien zurück. Hier fanden die Kämpfe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Plätzen im Freien statt. Der Kampfbereich wurde zwar quadratisch auf dem Boden abgesteckt, jedoch umkreisten die Zuschauer die Boxer, was an einen Ring erinnerte. Dabei wurde der Name “Boxring” eingeführt, obwohl es sich eigentlich um ein Viereck handelt.

Roter Boxhandschuhe nach oben

Entwicklung der Ringabmessungen: Im Laufe der Zeit wurden die Abmessungen der Boxringe standardisiert. Je nach Event und Verband können die Abmaße zwar variieren, bewegen sich aber immer in einem fest definierten Bereich. Dieser beinhaltet die Kantenlänge von 16-24 Fuß und einer je nach Größe fixen Höhe und Anordnung der Seile.

Technologische Verbesserungen: Im Laufe der Zeit wurde natürlich auch die Auswahl der Materialien beim Ringbau angepasst und weiterentwickelt. Eigenschaften wie stoßdämpfende Matten und ummantelte Seile aus Stahl oder Nylon sorgten dafür, den Boxring sicherer und zuverlässiger zu machen.

Boxringe weltweit: Der Boxring wurde zu dem zentralen Bestandteil von Boxveranstaltungen auf der ganzen Welt. Ob Profikampf in einer großen Arena oder Amateurkämpfe in der Sporthalle, der Boxring ist seit vielen Jahren der zentrale Schauplatz im Kampfsport.

Weitere Boxtehemen findest du hier im Ratgeber.

Aufbau eines Boxrings

Der Aufbau eines offiziell zugelassenen Boxrings (auch Hochring genannt) erfolgt nach bestimmten Standards. Diese müssen eingehalten werden, wenn der Ring bei Wettkämpfen eingesetzt wird. Aber auch für das Training im Ring sollte dieser den offiziellen Richtlinien entsprechen, um Verletzungen zu vermeiden und die Boxer bestmöglich auf den eigentlichen Kampf vorzubereiten.

Ringfläche

Die Ringfläche, auch Ringmatte genannt, bildet das Herzstück des Boxrings. Der Boden besteht aus einer stoßdämpfenden Schicht (i.d.R. Schaumstoff) und ist mit strapazierfähigem, rutschfestem Material für einen sicheren Stand überzogen. Er muss ausreichend gepolstert sein, um die Aufprallkräfte bei Schlägen und den Bewegungen der Kämpfer zu absorbieren. Außerdem sollen sich die Athleten beim Aufprall auf die Fläche im Falle eines Niederschlags nicht verletzen.

Ringseile

Die Ringseile umgeben den Ring und dienen der Begrenzung der Kampffläche sowie dem Schutz der Kämpfer innerhalb des Rings. Sie werden in gleichmäßigen Abständen gespannt und schaffen eine klare Abgrenzung. So wird verhindert, dass die Boxer aus dem Ring fallen können und gleichzeitig ein geordnetes und sicheres Umfeld geschaffen.

Boxring Seile in rot.

Eckpolster

Die Ecke des Boxrings muss immer gepolstert und in einem guten Zustand sein. Da in den Ecken die massiven Ringpfosten mit den Seilbefestigungen stehen und diese bei einem Aufprall zu Verletzungen führen können, sind die sog. Eckpolster aus weichem und stoßdämpfenden Material. Sie schützen die Kämpfer vor Verletzungen und müssen sowohl beim Boxtraining als auch beim Wettkampf angebracht sein. Sie sind neben den Seilen mitunter die wichtigsten Produkte des Rings.

Ringpfosten

Die aus Metall oder Holz gefertigten Pfosten sind in jeder der vier Ecken angebracht und sorgen für die gesamte Stabilität des Boxrings. Sie müssen bei allen einwirkenden Kräften durch die Athleten sicher und fest stehen, da an ihnen auch die massiven Ringseile befestigt und gespannt sind. Geschützt wird die stabile Konstruktion durch die Eckpolster.

Treppe

Die Treppe gehört ebenfalls zur Grund-Ausstattung der Boxringe. Über sie gelangen sowohl die Kämpfer als auch der Ringrichter in den Ring. Sie ist an einer neutralen Ecke angebracht und erleichtert das Betreten und Verlassen des Rings deutlich.

Trainerecke

Auch die Trainerecke – auch häufig als Winkel des Boxrings bezeichnet – ist ein wichtiger Bestandteil der Boxringe. In den kurzen Pausen zwischen den einzelnen Runden werden hier die Kämpfer versorgt und erhalten Anweisungen & Tipps für den weiteren Kampf. Der Kontakt mit dem Trainer zwischen den Runden ist bei diesem Sport extrem wichtig, da die Fighter so eine kurze Analyse des Kampfes von außen erhalten.

Daten und Abmessungen

Ein Box Ring hat bestimmte Standardmaße und Abmessungen, die von internationalen Boxverbänden wie der World Boxing Association (WBA), der World Boxing Council (WBC) und der International Boxing Federation (IBF) festgelegt werden. Dennoch könne die Maße eines Boxrings variieren.

Boxring Größe als Draufsicht

Der Ring

Der Standard Boxring im Profibereich ist quadratisch und hat eine Seitenlänge von 20 Fuß (6,10m), gemessen an der Innenkante der Seile. Dies ist das am häufigsten vorzufindende Maß und wird nahezu weltweit so verwendet. Die kleinere Variante mit 16 Fuß (4,88m) wird häufig bei Trainingsringen oder speziell für Junioren-Veranstaltungen verwendet. Diese findet man in diversen Onlineshops als 5 x 5m Ring.

Jedoch gibt es auch – besonders für höhere Gewichtsklassen wie das Schwergewicht – Ringe mit einem Innenmaß von 24 Fuß (7,32m). Abhängig von der Veranstaltung oder den Vorschriften kommen auch diese Boxring Maße immer öfter zum Einsatz. Sie bieten gerade den größeren und schwereren Boxern mehr Platz für einen fairen und spannenden Boxkampf.

Die Seile

Die Boxring Seile bestehen aus robustem Material, oft Stahl oder stahlumhüllten Kabeln, mit einem Durchmesser von in der Regel 3,5 bis 5cm. Die richtige Spannung ist entscheidend, um die Stabilität des Rings und die Sicherheit der Boxer zu gewährleisten. Je nach Art des Wettkampfs und den Anforderungen kommen entweder 3 oder 4 Seile zum Einsatz. Die Höhe beträgt hier in der Regel 4 Fuß (1,22cm).

Zur Sicherheit der Boxer sind die Seile mit Polstern versehen, um Verletzungen zu minimieren. Diese Polsterung besteht meist aus Schaumstoff oder ähnlichen dämpfenden Materialien und ist mit einer schützenden Schicht aus Leder oder weichem Kunststoff ummantelt.

Zwei Boxer im Boxring

Richtlinien und Vorschriften

Neben den Abmessungen, dem Abstand der Seile, dem generellen Aufbau in Bezug auf Materialien und die Anordnung sind noch weitere Dinge bei der Verwendung eines Boxrings bei einer offiziellen Veranstaltung vorgeschrieben:

Eckpolster: Um die jeweiligen Ecken der Boxer zu kennzeichnen muss jeweils ein Polster in rot und das gegenüberliegende Polster in blau gestaltet werden. die beiden anderen Polster sind entweder in schwarz oder weiß neutral gehalten.

Boden: Damit auch die Sponsoren, die Veranstalter und der Verein eine angemessene Werbemöglichkeit erhalten, kann der Ringboden individuell gestaltet und bedruckt werden. So sind die jeweiligen Logos auf sämtlichen Aufnahmen des Kampfes zu finden.

Gewichtsklassen: In der Regel besitzt ein Verein oder ein Veranstalter eine Standardgröße eines Boxrings (20 Fuß). Es kann jedoch auch vorkommen, dass bei Kämpfen höherer Gewichtsklassen größere Ringe (24 Fuß) zum Einsatz kommen, da die Athleten mehr Platz benötigen.

Inspektionen & Genehmigungen: Die Ringe müssen, um die Sicherheit und das Einhalten geltender Vorschriften zu gewährleisten, regelmäßigen Inspektionen und Kontrollen unterzogen werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Verletzungen vermieden werden.

Nationale & internationale Standards: Internationale Boxorganisationen überwachen die Einhaltung von Standards und Vorschriften im Boxsport. Dazu zählen sowohl Kampfregeln, als auch Regularien bzgl. der Boxringe. An diese Regeln müssen sich auch nationale Verbände halten.

Andere Sportarten

Neben dem klassischen Boxen finden auch andere Kampfsportarten in einem Ring statt. Dazu gehören unter anderem das Kickboxen, Muay Thai, K1 und Mixed Martial Arts (MMA).

In diesen Sportarten sind die Ringe denen der im Boxsport verwendeten sehr ähnlich, manchmal sogar gleich. Während sich das klassische Boxen auf Schläge mit den Fäusten beschränkt, erlauben Kickboxen und Muay Thai auch Tritte und Knie- sowie Ellenbogenstöße.

K1 ist eine spektakuläre Form des Kickboxens, die ebenfalls in einem Ring stattfindet. MMA hingegen ist eine vielseitige Kampfsportart, die verschiedene Techniken aus verschiedenen Disziplinen vereint und in einem achteckigen Ring (Oktagon) oder Käfig ausgetragen wird.

London Prize Ring Rules

Noch bevor es feste Regularien und Richtlinien zu den Boxringen selbst gab, wurden erste Regeln für die im 19. Jahrhundert ausgetragenen Bare-Knuckle-Boxkämpfe aufgestellt. Die sog. London Prize Ring Rules für die Faustkämpfe ohne Handschuhe wurden 1838 erstellt und blieben bis Ende des 19. Jahrhunderts bestehen. Sie umfassten:

Runden: Kämpfe nach den London Prize Ring Rules bestanden aus einer vorher festgelegten Anzahl von Runden mit einer bestimmten Dauer.

Handschuhe: Im Gegensatz zum modernen Boxen wurden bei Bare-Knuckle-Boxkämpfen keine Handschuhe getragen. Die Boxer kämpften nur mit bloßen Fäusten.

Fallen und Umklammern: Das Fallenlassen des Gegners und das Umklammern waren in den Regeln erlaubt. Ein Kampf konnte durch das Abzählen eines Boxers fortgesetzt werden, wenn er am Boden lag.

Erlaubte Schlagflächen: Die Schläge durften auf das Gesicht und den Oberkörper gerichtet sein. Niedrige Schläge unterhalb der Gürtellinie waren verboten.

Abzählverfahren: Ein Boxer musste, nachdem er am Boden lag, innerhalb einer vorgeschriebenen Zeit aufstehen und bereit sein, weiterzukämpfen. Andernfalls wurde der Kampf beendet.

Sekundanten: Die Ecken der Boxer wurden von Sekundanten besetzt, die ihren Kämpfer unterstützten und auf Verletzungen achteten.

Die eher brutalen Regeln sind heute veraltet und bereits lange nicht mehr in diesem Umfang gültig. Sie sind ein historisches Dokument, das die Entwicklung des Boxsports zeigt und die Unterschiede zu den heutigen Regelwerken verdeutlicht. Moderne Boxkämpfe haben umfassendere Schutzmaßnahmen und Regeln für die Sicherheit der Boxer. Der 24 Fuß-Boxring hingegen wurde mit einer Regeländerung im Laufe der Zeit eingeführt und blieb bis heute bestehen.

Boxring wie er damals war

Häufig gestellte Fragen

Die Größe eines Boxrings variiert, abhängig von den Regeln und Standards des jeweiligen Events. Standardmäßig hat der Ring jedoch eine Seitenlänge von 6,10 Metern (20 Fuß) bis 7,32 Metern (24 Fuß).

Der Boxring ist ein Quadrat, um den Kämpfern ausreichend Platz zum Bewegen zu bieten. Die Form des Rings fördert den fairen Wettkampf und erleichtert die Überwachung des Kampfes durch die Schiedsrichter.

Die Bodenfläche aus einer gedämmten Ringmatte, überzogen mit einer Folie wird von 4 Ringpfosten, an denen die Ringseile befestigt sind, umrahmt. Eckpolster schützen die Kämpfer vor den stabilen Pfosten und eine Treppe ermöglicht einen einfacheren Zutritt.

Der Begriff Boxring stammt aus der historischen Entwicklung des Boxsports im Vereinigten Königreich. In seinen Anfängen fanden Kämpfe auf Plätzen im Freien statt, die von einer Art Ring aus Zuschauern umgeben waren, was zur Bezeichnung führte.

Das moderne Boxen, wie wir es heute kennen, entwickelte sich im 18. Jahrhundert in England. Es basiert auf älteren Formen des Faustkampfes.

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