BOX REGELN FÜR AMATEURE UND PROFIS

Im Boxsport geht es neben der körperlichen Kraft & Geschicklichkeit vor allem auch um klare und strenge Regeln. Diese sind sowohl beim Profi- als auch beim Olympischen Boxen gültig und müssen jedem Kämpfer im Ring bekannt sein. Nur mit der Einhaltung dieser Regeln kann ein fairer Kampf stattfinden – wie es bei allen Sportarten der Fall ist. Welche Regeln beim Boxen zu beachten sind erfährst du hier:

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Das ist erlaubt

Im Boxen gibt es klar definierte Regeln, welche Aktionen und Techniken sowohl im Amateur- als auch im Profibereich während eines Kampfes erlaubt sind. Schläge auf den Oberkörper – darunter fallen sowohl präzise Treffer auf den Kopf als auch Schläge in den Bereich des Oberkörpers – und die Arme zählen dazu. Die Vielfalt der erlaubten Schlagtechniken ist beeindruckend: Von schnellen Jabs über kraftvolle Haken bis hin zu Aufwärtshaken und geraden Schlägen.

Besonders wichtig ist dabei die Qualität der Schläge, da wirkungsvolle und saubere Treffer höher bewertet werden. Die Beinarbeit spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Werden die Füße geschickt für Bewegungen, das Ausweichen und zur Kontrolle der eigenen Position im Ring eingesetzt, erhält man einen großen Vorteil.

Box Regeln Schlag der erlaubt ist

Abwehrtechniken sind ein ebenso wichtiger Bestandteil im Boxen. Ein Boxer kann Schläge geschickt blocken, ausweichen oder den Kopf verteidigen, um sich vor den Angriffen des Gegners zu schützen. Dabei kommt es nicht nur auf die Offensive, sondern auch auf die defensive Geschicklichkeit und den Stil an. Strategien allgemein spielen eine wichtige Rolle beim Boxen. Die Kämpfer entwickeln taktische Herangehensweisen, um ihre Stärken zu nutzen, die Schwächen des Gegners zu erkennen und somit den Verlauf des Kampfes zu kontrollieren.

Das ist verboten

Im Boxen sind klare Regeln festgelegt um sicherzustellen, dass der Sport fair, sicher und respektvoll abläuft. Einige Aktionen sind strikt untersagt und gelten als schwerwiegende Regelverstöße. Dazu gehören insbesondere Schläge unter die Gürtellinie oder Tiefschläge.

Verboten sind ebenso Kopfstöße, Tritte, Ellenbogenschläge, Schläge auf den Hinterkopf sowie Schubsen und Werfen. Diese Verstöße können zu schweren Verletzungen führen und sind deshalb verboten.

Ebenfalls nicht erlaubt sind das Halten und Klammern des Gegners, sowie Schläge, wenn dieser in den Seilen hängt oder bereits am Boden liegt. Besonders das Klammern wird häufig genutzt, um den Kampf zu verzögern und kurze Erholungspausen zu schaffen. Passiert das zu häufig, sind Punktabzüge die Folge.

Unsportliches Verhalten wie Beleidigungen, absichtliche Regelverstöße oder unsportliche Handlungen gegenüber dem Gegner oder dem Ringrichter, wird ebenfalls nicht toleriert. Das Nichteinhalten der Regeln wird mit Punktabzügen geahndet, die die Gesamtpunktzahl des betreffenden Boxers mindern. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zur Disqualifikation führen, was den sofortigen Verlust des Kampfes bedeutet.

Die Runden

Im Boxsport spielen die Runden eine entscheidende Rolle und tragen maßgeblich zur Dynamik und Taktik eines jeden Kampfes bei. Die Fähigkeit, die eigenen Kräfte über die gesamte Dauer eines langen Kampfes einzuteilen, ist von entscheidender Bedeutung. Die Boxer müssen nicht nur in der Lage sein, kraftvolle Schläge auszuführen, sondern auch geschickt auszuweichen und defensive Strategien einzusetzen, um selbst möglichst unversehrt zu bleiben. Dabei müssen auch die Wettkampfbestimmungen zu jedem Zeitpunkt berücksichtigt und eingehalten werden.

Bei Profikämpfen können je nach Art der Auseinandersetzung Rundenanzahlen zwischen 4 und 12 festgesetzt werden, wobei jede Runde 3 Minuten dauert. Diese zeitliche Begrenzung erfordert von den Profis eine gute Einteilung von Kraft und Ausdauer. Dies wird umso bedeutender, wenn es nicht zu einem Knockout kommt, sondern die Punktewertung am Ende des Kampfes über den Sieger entscheidet.

Im Amateurboxen, insbesondere in olympischen Wettkämpfen, gestaltet sich die Rundenstruktur anders. Hier sind in der Regel 3 Runden à 3 Minuten mit jeweils einer Minute Pause vorgesehen. Das ermöglicht ein höheres Tempo, da die Boxer weniger Runden zu absolvieren haben. Der Fokus liegt oft auf schnelleren, energiegeladenen Kombinationen, wodurch die Kämpfe im Amateurboxen nicht ganz so taktisch sind.

Die Glocke als Rundensignal und Bestandteil der Box Regeln

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Punktevergabe

Die Punktevergabe beim Boxen ist von entscheidender Bedeutung, um den Sieger eines Kampfes zu ermitteln – besonders wenn der Kampf nicht durch K.o. oder Aufgabe entschieden wird. Die Bewertung erfolgt durch die Punktrichter am Rand des Boxrings und wird anhand eines fest definierten Systems und auf Basis entscheidender Bewertungsfaktoren und Grundregeln durchgeführt.

Ten-Point-Must-System

Um den Sieger eines Boxkampfes festzustellen, wurde das sogenannte “Ten-Point-Must-System” eingeführt. Dieses tritt in Kraft, wenn der Kampf weder durch K.o. noch Aufgabe vorab entschieden wird. Wie es der Name bereits verrät, erhält der Boxer, der die Runde gewinnt, normalerweise 10 Punkte. Der Gegner bekommt eine geringere Punktzahl.

Der unterlegene Boxer erhält 9 Punkte, außer er war seinem Gegner besonders unterlegen (z.B. Niederschlag). In diesem Fall kann ihm auch eine Punktzahl von 8 oder weniger zugewiesen werden. Als Ausnahme gibt es jedoch auch das Unentschieden. Ist der Kampf komplett ausgeglichen, können auch beide Boxer die vollen 10 Punkte erhalten.

Am Ende des Kampfes werden die Punkte aus allen Runden zusammengezählt, um den Gesamtsieger zu ermitteln. Der Boxer mit der höheren Gesamtpunktzahl gewinnt den Kampf. Entscheidet beispielsweise ein Boxer bei einem Kampf über 10 Runden alle Runden für sich und gibt es keinen Niederschlag und keine Verwarnung, lautet das Urteil 100-90.

Wer vergibt die Punkte?

Die Punkte beim Boxen werden von den Punktrichtern vergeben. Diese Punktrichter sind in der Regel erfahrene und geschulte Personen, die den Boxkampf von einem ringside gelegenen Punkt (Platz am Ring) aus beobachten. Ihre Aufgabe besteht darin, jede Runde des Kampfes zu bewerten und Punkte entsprechend den festgelegten Kriterien zu vergeben.

Die Anzahl der Punktrichter kann variieren, ist jedoch in der Regel ungerade, um ein Unentschieden zu vermeiden. Nach jeder Runde geben die Punktrichter ihre individuellen Punktwertungen für die kämpfenden Parteien ab. Der Boxer, der die Runde dominiert hat, erhält üblicherweise 10 Punkte, während der unterlegene Boxer 9 Punkte oder weniger erhalten kann.

Beim Boxen regeln die Ringrichter einen fairen Kampf

Am Ende des Kampfes werden die Punktzahlen aller Runden jedes Punktrichters zusammengezählt und der Boxer mit der höchsten Gesamtpunktzahl wird zum Sieger des Kampfes erklärt. Punktrichter müssen dabei objektiv und unparteiisch sein, ihre Wertungen basierend auf klaren Kriterien abgeben und sicherstellen, dass persönliche Vorlieben oder Voreingenommenheit keinen Einfluss auf ihre Bewertungen haben.

Wie werden Treffer gewertet?

Im “International Boxing Digest” von Januar 1999 wurden bedeutende Kriterien zur Bewertung von Boxkämpfen niedergeschrieben und von Tom Kaczmarek erläutert. Diese Richtlinien dienen als Leitfaden für die Punktevergabe und helfen dabei, den Sieger jedes Kampfes fair zu bestimmen.

Hauptausschlaggebend für die Bewertung sind klare Treffer, bei denen sowohl die Anzahl als auch die Qualität berücksichtigt wird. Jedoch sind die Wirkung und Qualität eines Schlages höher gewichtet, als die reine Anzahl der Treffer. Auch die effektive Aggressivität spielt eine entscheidende Rolle: Selbst wenn beide Boxer keine Treffer in einer Runde erzielen, gewinnt der Aktivere die Runde.

Ein weiterer Aspekt ist die Überlegenheit im Ring. Hierbei werden diejenigen belohnt, die eine bessere Strategie, höhere kämpferische Fähigkeiten und mehr Cleverness an den Tag legen. Die Führung in der Runde kann aber auch durch eine effektive Verteidigung erreicht werden. Wer die Schläge des Gegners geschickt abwehrt und idealerweise mit Kontern antwortet, sammelt Punkte.

Zusätzlich können bei Verwarnungen durch den Ringrichter Punkte abgezogen werden. Wiederholte kleine Fouls oder ein schwerwiegender Regelverstoß, der noch nicht zur Disqualifikation führt, kann zu Abzügen von 1-2 Punkten führen. Hierbei liegt die Entscheidung im Ermessen des Ringrichters, der seine Entscheidung den Punktrichtern deutlich mitteilen muss. Diese klaren Kriterien schaffen eine transparente Grundlage für die Beurteilung von Boxkämpfen.

Ein Boxer gibt einen anderen einen Punch

Weitere wichtige Regeln

Neben den bereits genannten Regeln in Bezug auf erlaubte und nicht erlaubte Schläge, der Runden und der Punktevergabe, gibt es noch weitere wichtige Boxregeln. Hier ein kurzer Überblick:

Gewichtsklassen

Im Boxsport sind Gewichtsklassen entscheidend, um faire und ausgeglichene Kämpfe zu gewährleisten. Boxer werden nach ihrem Körpergewicht eingeteilt, wodurch sie auf Gegner mit ähnlichen physischen Voraussetzungen treffen. Dies verhindert ungleiche Kämpfe und fördert die Chancengleichheit. Die genauen Gewichtsgrenzen für jede Klasse sind international standardisiert und sorgen dafür, dass die Wettkämpfe in einem ausgewogenen Rahmen stattfinden.

Mehr dazu findest du hier “Gewichtsklassen”

Boxring

Der Boxring ist präzise definiert, um einen einheitlichen und gleichbleibenden Austragungsort für Kämpfe zu gewährleisten. Er hat eine quadratische Form mit Seitenlängen zwischen 16 und 24 Fuß (ca. 4,88 bis 7,32 Meter). Der Ring ist von drei bis vier Seilen umgeben, die in einer bestimmten Höhe gespannt sind. Die Ecken sind abgerundet und der Boden ist mit einer speziellen, rutschfesten Oberfläche versehen. Diese genauen Spezifikationen gewährleisten nicht nur die Sicherheit der Boxer, sondern auch die Einheitlichkeit der Bedingungen für alle Kämpfe.

Genaueres gibt es hier “Boxring”

Ausrüstung/ Handschuhe

Die Ausrüstung der Boxer ist strikt geregelt, um die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten. Die zentrale Komponente der Ausrüstung sind die Boxhandschuhe. Diese müssen den internationalen Standards entsprechen und ausreichend gepolstert sein, um Verletzungen zu minimieren.

Die wichtigste Voraussetzung hierbei ist, dass beide Boxer gleich schwere Handschuhe tragen. Darüber hinaus tragen die Boxer einen Mundschutz und bei Bedarf Kopfschutz.

Kampfabbruch

Bei jedem Kampf besteht die Möglichkeit, dass dieser nicht über die volle festgelegte Rundenanzahl hinaus geht, sondern vorab beendet wird. Das kann mehrere Gründe haben:

Disqualifikation

Eine Disqualifikation im Boxen hat unmittelbare Auswirkungen auf den Verlauf eines Kampfes – sie führt zu einem sofortigen Kampfabbruch. Diese schwerwiegende Sanktion wird vom Ringrichter oder gegebenenfalls von den Kampfrichtern ausgesprochen, wenn ein Boxer ernsthafte Regelverstöße oder unsportliches Verhalten zeigt.

Ein Grund für eine Disqualifikation kann beispielsweise das wiederholte Ausführen illegaler Schläge sein – darunter Schläge unter die Gürtellinie oder Kopfstöße. Ebenso kann unerlaubtes Festhalten oder grobes Foulspiel zur Disqualifikation führen. Auch die wiederholte und absichtliche Missachtung der Boxregeln kann diese Konsequenz nach sich ziehen. Mit der Aussprache der Disqualifikation wird der Ringrichter den Kampf augenblicklich beenden. Der disqualifizierte Boxer verliert den Kampf, während sein Gegner als Sieger erklärt wird.

K.O.

Im Boxen spricht man von einem Knockout (K.O.), der zum Abbruch des Kampfes führt, wenn ein Boxer seinen Gegner derart schwer getroffen hat, dass dieser nicht mehr in der Lage ist, innerhalb der vorgeschriebenen Zeit (üblicherweise zehn Sekunden) wieder aufzustehen und den Kampf fortzusetzen. Ein Knockout tritt in der Regel ein, wenn ein Boxer so wirkungsvoll geschlagen wurde, dass er nicht mehr bei vollem Bewusstsein ist oder körperlich nicht in der Lage ist, aufzustehen und den Kampf weiterzuführen.

KO Regeln beim Boxen

Technisches K.O.

Eine weitere Art der Knockouts ist der “technische Knockout” (T.K.O.). Hier bricht der Ringrichter den Kampf ab, weil ein Boxer den anderen so dominierend geschlagen hat, dass die Sicherheit des Unterlegenen nicht mehr gewährleistet ist. Ein “klassischer” Knockout tritt ein, wenn ein Boxer durch einen Schlag so stark beeinträchtigt ist, dass er nicht mehr aufstehen kann.

Häufig gestellte Fragen

Die wichtigsten Regeln im Boxen umfassen das Tragen von Boxhandschuhen, das Einhalten von Gewichtsklassen, den Kampf über eine festgelegte Rundenzahl, das Vermeiden von Tiefschlägen und Kopfnüssen, das Einhalten des Glockentons, das Erzielen von Punkten durch saubere Treffer und das Beachten des Ringrichters.

Tiefschläge, Schläge unterhalb des Gürtels, Kopfnüsse, Kopfnäherungen, Halten des Gegners, Schlagen nach dem Glockenton, unsportliches Verhalten wie grobes Foulspiel und Disziplinlosigkeit sind im Boxsport verboten. Das Verwenden von Ellenbogen und Knien für Schläge ist ebenfalls nicht erlaubt.

Punkte beim Boxen werden von den Ringrichtern vergeben, basierend auf verschiedenen Kriterien wie sauberen Treffern auf Kopf und Körper des Gegners, effektiver Verteidigung und aktiver Kampfführung. Je nachdem, wer in einer Runde die meisten Punkte erzielt, gewinnt diese Runde. Der Boxer mit den meisten gewonnenen Runden gewinnt den Kampf.

Im Boxen sind Schläge erlaubt, die oberhalb des Gürtels des Gegners landen, insbesondere auf den Kopf und Oberkörper. Erlaubte Schlagtechniken umfassen Jabs, Haken, Gerade, Aufwärtshaken und Körpertreffer. Der Kampf erfolgt gemäß festgelegten Regeln, wobei bestimmte Fouls wie Tiefschläge, Tritte oder Kopfnüsse verboten sind. Handschuhe müssen getragen werden.

Ein Tiefschlag im Boxen ist ein unerlaubter Schlag, der unterhalb des Gürtels des Gegners landet. Dies umfasst Treffer in den Genitalbereich oder unteren Bauch. Vermehrte Tiefschläge gelten als Foul und führen zu Strafpunkten oder Disqualifikation, da sie als unsportliches Verhalten und gefährlich für den Gegner angesehen werden.

Im Profiboxen gibt es keine festgelegte Rundenanzahl. Ein Kampf dauert üblicherweise 6 bis 12 Runden, wobei Weltmeisterschaftskämpfe oft auf 12 Runden angesetzt sind. Jede Runde hat eine Dauer von 3 Minuten, gefolgt von einer einminütigen Pause. Dieses Format fordert die Ausdauer und Taktik der Boxer heraus.

Im Profiboxen beträgt die Standard-Rundendauer 3 Minuten, gefolgt von einer einminütigen Pause zwischen den Runden. Kämpfe können zwischen 6 und 12 Runden variieren, wobei Weltmeisterschaftskämpfe oft auf 12 Runden angesetzt sind. Dies bedeutet, dass ein Boxkampf im Profibereich in der Regel zwischen 18 und 36 Minuten dauert.

Eine Split Decision beim Boxen tritt auf, wenn sich die Punktrichter nicht einig darüber sind, welcher Boxer den Kampf gewonnen hat. In diesem Fall gibt es also keine einstimmige Entscheidung. Stattdessen teilen sich die Meinungen der Punktrichter und es wird ein geteilter Beschluss ausgerufen. Dies bedeutet, dass zwei Punktrichter einen Boxer als Sieger sehen, während der andere für den Gegner stimmt.

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